Hosting- und Support-Comfort – CAFM-Strategie 2.0

 

Das Ziel des Systems CAFM.ONE ist es, Probleme im rechtssicheren Gebäudebetrieb in der Praxis zu überwinden. Unsere Erfahrungen kommen aus dem Handwerk und sollen gesammelt für alle relevanten Anlagensysteme und bestehende CAFM-Systeme nutzbar gemacht werden. Als Ergebnis unserer Planung wurden die Anforderung an das Gesamtsystem (Software, Betriebssystem, Datenbank, Programmiersprache, Hardware) in der CAFM-Strategie 2.0 konkretisiert und mit Unterstützung aller Beteiligten seit 2016 in dem Projekt CAFM.TOOLS als freie Software umgesetzt.

  1. 1. Anforderungen an die Verfügbarkeit
    Die Nutzbarkeit der von uns erhobenen Daten steht im Vordergrund, über den gesamten Lebenszyklus der Anlagen bzw. des Gebäudes. Die Daten sind langfristig verfügbar (30 Jahre) unabhängig der eingesetzten Entwicklungsumgebung (Softwarepaket) und der Komponenten (Datenbanken, Programmiersprachen, Betriebssysteme, Webserver, Webbrowser, Hardware, Netzwerke, usw.). Unser System ist unabhängig von Lizenzen anderer Hersteller, Lieferanten oder Dienstleister. (Daten werden als Geisel eingesetzt) Wir achten auf eine Trennung von Hosting der Software (Anwendung) und dem Hosting der Daten (Dokumente und Datenbanken). Dabei soll es möglich sein, die Software als Software as a Service (SaaS) inkl. Support zu nutzen und die Daten in der Cloud des eigenen Rechenzentrums abzuspeichern.

 

  1. Anforderung an die Pflege und Weiterentwicklung
    Wir garantieren schnelle, planbare und kostengünstige Weiterentwicklung des Systems durch die Verfügbarkeit vieler Lieferanten für projektunterstützende Dienstleistungen (Programmierung, Beratung, Schulung, Einführung, Hosting). Durch die steigende Nutzung des Systems ermöglichen wir unter den Nutzern eine gemeinsame Pflege und Weiterentwicklung der vorkonfigurierten Standards via Rückmeldungen des einzelnen Nutzers, Stichwort Schwarmintelligenz. Dabei verstecken wir keine unkalkulierbaren und zusätzliche Kosten für den Erhalt der Daten und der Weiternutzung nach einem Update, bei einer Umstellung auf eine neue Version, einer neuen Hardware oder den Verkauf der Anwendungssoftware usw. Weiterentwicklungen, die von einem Nutzer umgesetzt (bezahlt wurden) stehen allen Nutzern zur Verfügung.

 

  1. Zukunftssichere Technologie
    Um den dezentralen mobilen Zugriff und die hohe Zahl an Benutzern zu ermöglichen, bietet der Einsatz der Webtechnologie (Zugang über den vorhanden Webbrowser) gegenüber klassischen Klient-Server-Lösungen, bei dem der Zugriff auf die Daten nur durch eine vorher installierte Software möglich ist, klare Vorteile.

 

  1. Transparenter Quelltext
    Es gibt einen proprietären und einen offenen Ansatz um Software zu entwickeln. Im Gegensatz zu den proprietären haben offene Umgebungen den Vorteil des offenen Quelltextes. Durch die Offenlegung und Dokumentation des gesamten Programmcodes kann im Gegensatz zu einem proprietären (Quelltext nicht lesbar) Ansatz die Funktion der Software transparent nachvollzogen werden und bietet nicht nur für den Datenschutz und Sicherheit erhebliche Vorteile. Das gilt nicht nur für die eigentliche Software, sondern auch für alle eingesetzten Werkzeuge. Empfehlung: Durchgängige offene Software und Entwicklungsumgebung Aktuelles Beispiel mit offenem Quelltext ist die Corona-Warn-App (Telekom und SAP)

 

  1. Urheberechte beachten
    Allein der Umstand, dass der Quelltext lesbar ist, bedeutet nicht automatisch, dass man ihn auch ändern darf. Jeder Quelltext unterliegt einem Urheberrecht. Durch eine Lizenz werden die Art und den Umfang der Nutzung durch den Urheber bestimmt. Bei proprietären Lösungen wird die Möglichkeit der Bearbeitung des Quelltextes durch die Verschlüsselung unterbunden (100% Abhängigkeit). Alternativ gibt es die freien Softwarelizenzen wie z. B. GPLv2 bei der die Weiterentwicklung erwünscht ist und somit die Entwicklung nicht mehr an einen Lieferanten gebunden ist. Man wechselt bei Bedarf nicht mehr die Software, sondern die jeweiligen Lieferanten.

 

  1. Die Entwicklungsumgebung
    Die zunehmende Nutzung der Cloudtechnologie (SaaS) steigert die Kompatibilität der einzelnen Lösungen untereinander. Dabei hat sich gezeigt, dass die Lösungen, die eine gleiche Entwicklungsumgebung nutzen, automatisch kompatibel zueinander sind und Daten untereinander ausgetauscht und genutzt werden können. Die weitverbreitetste Umgebung im Bereich Web ist das sogenannte LAMP Softwarepaket. In der Spezifikation sind die eingesetzten Komponenten definiert. Linus (Betriebssystem), Apache (Webserver), MySQL (Datenbank) und PHP (Programmiersprache). Der zusätzliche Vorteil ist, dass die gesamte Umgebung über einen offenen und dokumentierten Quelltext verfügt und dieser auch verändert werden kann. Empfehlung: LAMP Entwicklungsumgebung.
  1. Variable Plattform
    Im Gegensatz zu dem Einsatz von einer Gesamtlösung (geschlossenen CAFM System von einem einzelnen Hersteller) wo die Kompatibilität zu anderen Systemen aufwendig nachprogrammiert werden muss, werden auf einer Plattform die Daten über genormte Schnittstellen allen Werkzeugen zur Verfügung gestellt.

 

 

  1. Praxisnahe Einführung – aus dem Handwerk für das Handwerk
    In den meisten Fällen klappt die z. B. Instandhaltung auch ohne CAFM System. Über viele Jahre haben sich praxisnahe Abläufe entwickelt, die funktionieren. Die Befürchtung der Mitarbeiter ist es nun diese Abläufe und Werkzeuge aufzugeben zu müssen. Bei der Entwicklung einer geeigneten praxisnahen Strategie sollte das berücksichtigt werden. Die Anforderung an ein System könnte z. B. konkret mit den Monteuren vor Ort an der Anlage ermittelt werden. In Gesprächen sucht man nach konkreten Ansätzen, um die bestehenden Abläufe zu unterstützen. Dabei ist es wichtig jeden Schritt zuerst praxisnah im Tagesgeschäft auf den Nutzen zu überprüfen ohne die bestehenden Abläufe zu behindern.

 

  1. Entwicklungsstrategie (Software)
    Ziel ist es den Initialaufwand für Datenbeschaffung, Entwicklung und Einführung von CAFM-Funktionalitäten zu verringern. Der Nutzen soll für alle Projektbeteiligen transparent sein, bevor die Programmierung beginnt bzw. eine Software gekauft wird. Dabei soll zuerst ermittelt werden, ob und wie die Daten die ausgegeben werden sollen, beschafft und gepflegt werden können. In einem zweiten Schritt sollen die Daten für eine Testumgebung zusammengetragen werden. In einem dritten Schritt werden auf der Grundlage des Modells Funktionen ermittelt, wie die Daten bearbeitet (Controller) und ausgegeben (View) werden sollen. In einem vierten Schritt werden die Funktionen auf der Grundlage des Modells programmiert und getestet. Ein geeignetes Architekturmuster für die Softwareentwicklung ist der Model View Controller. Das Konzept wurde 1997 entwickelt und gilt als Standard für die Entwicklung komplexer Softwaresysteme. Für die Vorgehensweise, bietet die Scrum Methode entscheidende Vorteile. Scrum wurde 1993 als „Vorgehensmodell“ für die Entwicklung von Software eingesetzt und zählt bis heute zu den bekanntesten agilen Methoden. Durch seine einfache Struktur und die klar definierten Rollen lassen sich die Scrum-Prinzipien schnell lernen, produktiv einsetzen und so die Vorteile von Agilität schnell ausnutzen.
  2. Technische Zusammenfassung Freie Software CAFM.ONE
    Einsatz der Webtechnologie; Durchgängiger offener Quelltext für die Software und Entwicklungsumgebung; Software und Entwicklungsumgebung mit z. B. GPLv2 für Standardanwendungen und LAMP Entwicklungsumgebung; Nutzung einer offenen Plattform für Anwendungen von verschiedenen Herstellern; Konzept der Softwareentwicklung Model View Controller; Vorgehensweise für die Softwareentwicklung Scrum